Weckmänner backen
Weckmänner sind mehr als nur ein süßes Hefegebäck. Sie gehören zu den Rezepten, die Kindheitserinnerungen wecken und gleichzeitig ein Stück[…]
Mehr dazuWenn die Tage kürzer werden und Kinder mit Laternen durch die Straßen ziehen, dann ist es wieder Zeit für Martinsgänse. Traditionell werden sie zu St. Martin gebacken, als Symbol für Teilen, Licht und ein kleines Stück Geborgenheit in der dunklen Jahreszeit. In meiner Variante kommt ein ganzes Blech voller goldgelber, duftender Quark-Öl-Gänse in den Ofen. Sie sind außen leicht knusprig, innen wunderbar weich und saftig.
Jedes Jahr freue ich mich auf den Moment, wenn die ersten Martinsgänse im Ofen goldgelb werden und die Küche duftet. Dieses Rezept steht für genau das, was ich am Backen liebe: Es ist einfach und bringt die ganze Familie beim Backen zusammen. Es gibt kein stundenlanges Warten auf Hefeteig, denn sie bestehen aus weichem Quark-Öl-Teig, der sich kinderleicht formen lässt. Genau das macht sie neben den klassischen Martinsbrezeln zu meinem Lieblingsrezept für St. Martin.
Die Geschichte der Martinsgänse geht weit zurück und hat, wie so oft bei alten Bräuchen, gleich mehrere Erzählungen. Eine der bekanntesten besagt, dass der heilige Martin sich vor seiner Bischofsweihe aus Demut in einem Gänsestall versteckte, doch die schnatternden Gänse verrieten ihn durch ihr lautes Geschnatter. Aus dieser Legende entstand die Tradition, rund um den Martinstag Gänse zu backen oder zu braten. Heute steht sie weniger für Strafe als für das Teilen und Zusammenkommen: Kinder ziehen mit Laternen durch die Straßen, es wird gesungen, gelacht und geteilt.

Während Hefeteig seine Zeit braucht, ist Quark-Öl-Teig in fünf Minuten einsatzbereit. Durch den Quark bleibt er saftig, das Öl sorgt für Elastizität und feine Porung. Er ist also perfekt für alle, die gerne spontan backen, ohne auf das „echte“ Teiggefühl verzichten zu müssen. Außerdem lässt sich Quark-Öl-Teig gut formen. Die Gänse behalten ihre Form im Ofen und laufen nicht auseinander.
Ein kleiner Tipp: Wenn du den Teig etwas kühler ausrollst, lässt er sich besonders glatt verarbeiten. Und mit einem scharfen Messer oder Ausstecher werden die Ränder schön sauber. So sehen deine Martinsgänse aus wie vom Bäcker, nur mit mehr Herz.
Hier geht es um das perfekte Gleichgewicht zwischen Backzeit und Temperatur. 180 °C Ober-/Unterhitze sind ideal. Backe die Gänse lieber etwas kürzer und achte darauf, dass sie nur leicht goldbraun werden. Dann bleiben sie innen schön weich. Vor dem Backen kannst du sie mit etwas Milch oder verquirltem Ei bepinseln, das sorgt für Glanz und Farbe.
Am einfachsten funktioniert es mit einem Ausstecher in Gänseform. Die gibt es in verschiedenen Größen, je nachdem, ob du kleine oder große, klassische Martinsgänse backen willst. Wenn du keinen Ausstecher hast, kannst du dir auch einfach eine Papierschablone basteln und die Form mit einem Messer ausschneiden. Ein kleines Detail, das nicht fehlen darf: die Rosine als Auge. Drück sie leicht in den Teig, aber nicht zu tief, denn sonst verschwindet sie beim Backen.
Lass sie nach dem Backen vollständig abkühlen und bewahre sie in einer luftdichten Dose auf. So bleiben sie zwei bis drei Tage lang saftig. Wenn du sie etwas aufwärmst oder kurz toastest, schmecken sie fast wie frisch gebacken. Für längere Aufbewahrung kannst du sie einfrieren. Dafür einfach einzeln in Gefrierbeutel geben, bei Zimmertemperatur auftauen lassen und bei 150 °C kurz aufbacken.
Weckmänner sind mehr als nur ein süßes Hefegebäck. Sie gehören zu den Rezepten, die Kindheitserinnerungen wecken und gleichzeitig ein Stück[…]
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