Die Dobostorte- die bekannteste ungarische Torte!
Heute werden wir wieder die Koffer packen und uns auf die Reise zu den Leckereien der Welt begeben! Als ich mit der Weltreise angefangen habe, habe ich mir im Kopf eine Route zurechtgelegt. Ich wollte in Europa starten, über den großen Teig nach Amerika hüpfen, dann nach Australien und Asien. Über Afrika ging es dann zurück nach Europa. Eine richtige Weltreise eben! 🙂 Diese Route hat uns heute nach Ungarn geführt. Dort zeige ich euch die bekannteste ungarische Torte: die Dobostorte.
Zumindest ist das in Ungarn so. Tatsächlich würde ich behaupten, dass bei uns die Esterházy-Torte als ungarisches Gebäck noch fast bekannter ist. Die ist natürlich auch lecker, aber von der Dobostorte bin ich wirklich schwer begeistert! Kennt ihr diese Torte? Oder habt ihr den Namen vielleicht sogar noch nie gehört? Das wird sich jetzt auf jeden Fall ändern.
Die Dobostorte ist eine geschichtete Torte. Sie besteht normalerweise aus sechs ganz dünnen Schichten Biskuit, die alle einzeln gebacken werden. Dazwischen findet sich eine Schoko-Pudding-Buttercreme. Oben auf der Torte gibt es dann noch eine Schicht Karamell. Hört sich doch schon mal richtig lecker an!
Diese Torte wurde übrigens vom ungarischen Konditormeister Jósef Dobos erfunden. Er wollte eine Torte kreieren, die bezüglich der Temperaturen nicht so empfindlich ist und die man auch lange lagern kann. Das ist ihm mit diesem Gebäck absolut gelungen! Die Buttercreme hält die Biskuitböden saftig und ist außerdem relativ stabil was Temperaturschwankungen angeht. Man kann sie locker ein paar Tage aufbewahren. Die Karamellschicht auf der Torte schützt sie zudem vor dem Austrocknen.
Aber Moment mal- die Torte lange aufbewahren? Ich glaube, darüber müsst ihr euch keine Gedanken machen! Denn wenn ihr sie einmal probiert habt, ist sie sicherlich ganz schnell verspeist! 🙂
Wie wird die Dobostorte gebacken?
Zugegeben, die Herstellung ist etwas aufwändig. Ihr solltet euch hier also einen Tag aussuchen, an dem ihr wirklich Zeit und Ruhe habt zu backen. Die Torte besteht ja aus sechs Schichten Biskuit, die alle einzeln gebacken werden müssen. Ich habe dafür einen normalen Vanillebiskuit hergestellt.
Wie geht es dann damit weiter? Die Zubereitung ähnelt etwas einem Baumkuchen. Sogar der Teig an sich ist fast identisch. Der große Unterschied ist hier, dass die Böden auf einem Backpapier in den Ofen kommen und nicht wie beim Bauchkuchen übereinander in einer Form gebacken werden. Auch unsere Prinzregententorte ähnelt der Dobostorte.
Zurück zur Zubereitung! Ich würde euch empfehlen, euch auf mehrere Backpapiere Kreise mit Bleistift vorzuzeichnen. Als Schablone habe ich dafür den Boden meiner 24er Springform verwendet. Zeichnet einfach drumherum und dreht das Backpapier dann um. So kommt der Teig nicht mit dem Bleistift in Berührung und man kann die Linie trotzdem noch erkennen.
Verstreicht dann ca. 3-4 Esslöffel des Teiges innerhalb des Kreises, bis ihr eine ca. 1 Zentimeter dicke Schicht aufgestrichen habt. Dann geht es für den Boden ab in den Ofen. Nach ungefähr 6-8 Minuten ist der erste Boden dann fertig. Löst ihn gleich nach dem Backen vorsichtig vom Backpapier. Wenn ihr ihn erst auskühlen lasst, wird er brüchig!
So macht ihr weiter, bis der ganze Teig aufgebraucht ist. Also auf jedes Backpapier einen Kreis zeichnen, es umdrehen, eine Teigschicht darauf verstreichen und dann backen. Das ist schon zeitintensiv und ca. 1 Stunde solltet ihr dafür in jedem Fall einplanen. Aber wie so oft, lohnt es sich am Ende total!
Ich würde euch raten immer frische Backpapiere pro Schicht zu verwenden. Ich habe es mit einem schon vorher benutzten versucht und der Biskuit hat leider sehr daran geklebt.
Die Creme für die Dobostorte!
Die Böden für die Torte sind nun gebacken. Wie geht es jetzt weiter? Zwischen jedem Boden wird eine leckere Schokobuttercreme verstrichen, die nun hergestellt werden muss. Für die Dobostorte wird eine klassische deutsche Buttercreme verwendet. Das bedeutet, es wird eine Creme aus selbst gekochtem Pudding und Butter hergestellt.
Ich liebe die deutsche Buttercreme und verwende sie ganz oft auch für andere Gebäcke und zum Füllen und Einstreichen von Torten! Hier habe ich euch ein paar Tipps und Tricks zusammengestellt:
- Als erstes müsst ihr einen Pudding kochen. Dafür braucht ihr Milch, Eigelb, Stärke, Zucker und den Geschmack eurer Wahl. Hier ist das etwas Schokolade, die in der Milch aufgelöst wird. Eigelb, Stärke und Zucker werden in einer Schüssel vermischt und so dann zur aufgekochten Milch gegeben. Das Ganze dickt dann auf dem Herd ein, bis ein cremiger Pudding entstanden ist.
- Dieser Pudding muss dann abkühlen, bis er Zimmertemperatur erreicht hat. Bedeckt ihn dafür direkt an der Oberfläche mit Frischhaltefolie. So bekommt ihr beim Abkühlen keine Haut auf den Pudding. Ihr könnt ihr verwenden, wenn er sich noch ganz leicht lauwarm anfühlt.
- Die Butter solltet ihr ca. 1 Stunde vor dem Verwenden aus dem Kühlschrank nehmen. Schneidet sie in kleine Stücke, dann wird sie noch schneller weich.
- Die wichtigste Regel bei der deutschen Buttercreme: Pudding und Butter müssen die gleiche Temperatur haben! Bringt also die Butter auf Zimmertemperatur in dem ihr sie rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmt. Kühlt den Pudding ab, bis er ganz leicht lauwarm ist. Dann haben beide Komponenten die perfekte Temperatur, um sich zu einer homogenen Creme zu verbinden!
- Die Butter schlagt ihr dann ca. 5-10 Minuten cremig auf bis sie eine weißliche Farbe annimmt. Der Pudding kommt löffelweise dazu. Am Ende habt ihr eine stabile und glatte Creme. Die könnt ihr sofort verwenden. Sie muss nicht nochmal gekühlt werden.
- Die deutsche Buttercreme ist fondanttauglich und daher sowohl zum Füllen als auch zum Einstreichen von Torten geeignet!
- Ihr könnt die Buttercreme auch am Tag vorher zubereiten. Sie wird allerdings im Kühlschrank sehr fest und muss vor der Verarbeitung mindestens 1 Stunde bei Zimmertemperatur weich werden. Danach schlagt ihr sie mit dem Rührgerät nochmal auf.
- Aber Achtung! Es kann passieren, dass sie beim Aufschlagen ausflockt. Setzt die Schüssel mit der Creme dann kurz über ein Wasserbad, bis ihr seht, dass die Butter anfängt zu schmelzen. Nehmt sie dann runter und schlagt sie nochmal auf. Dann gleichen sich die Temperaturen an und die Creme wird wieder glatt.
- Das gleiche Szenario ist möglich, wenn die Butter am Anfang beim Anrühren der Creme noch zu kalt ist. Auch hier hilft der Trick mit dem Wasserbad.
- Wenn der Pudding vielleicht noch etwas zu warm war, erscheint die Creme als zu flüssig. Stellt sie einfach etwas in den Kühlschrank. Dann wird sie automatisch fester. Danach rührt ihr sie nochmal kräftig durch und die Creme sollte perfekt sein! 🙂
Soooo, jetzt habe ich mein geballtes Wissen über die deutsche Buttercreme weitergegeben! Mit diesen Tipps gelingt sie euch bestimmt. Zurück zur Dobostorte! Die Buttercreme verteilt ihr einfach in einer dünnen Schicht zwischen den einzelnen Böden. Es sollten sich so fünf Schichten Creme ergeben (bei mir sind es sogar sechs geworden). Am Ende streicht ihr die komplette Torte mit der Buttercreme ein. Lasst noch etwas übrig, um ein paar Tupfen mit einem Spritzbeutel obenauf zu setzen.
Die Karamellschicht auf der Dobostorte!
Ich habe euch ja vorhin von einer Karamellschicht auf der Oberfläche der Torte erzählt. Dafür wird Zucker in einem Topf zu Karamell geschmolzen. Das verteilt ihr dann auf einem der Biskuitböden. Seid dabei aber vorsichtig, denn Karamell ist so wahnsinnig heiß! Außerdem klebt es auf allem, mit dem es in Berührung kommt! 🙂
Deswegen würde ich euch empfehlen, euren Boden auf ein Backpapier zu legen. Dann kann nichts auf die Arbeitsfläche herunterlaufen! Ich spreche hier aus Erfahrung und kann euch sagen, Karamell wieder von der Oberfläche zu entfernen ist wirklich nicht schön . 😀
Jetzt gilt es, den richtigen Moment zu erwischen, das Karamell durchzuschneiden! Der Boden wird nämlich in kleine Stücke geschnitten und dann so als Dekoration auf die Torte gesetzt. Dafür darf das Karamell nicht mehr flüssig sein, sollte aber auch noch nicht komplett fest sein, sonst splittert es beim Schneiden. Wartet also ca. 1 Minute, bis ihr den Boden mit Karamell in Stücke schneidet. Dann sollte es die richtige Konsistenz haben.
Als Tipp kann ich euch mit auf den Weg geben, euer Messer vorher mit etwas Öl einzustreichen. So klebt das Karamell weniger am Messer und ihr könnt den Boden glatt durchschneiden. Lasst das Karamell dann nochmal komplett trocknen. Das geht sowieso rasend schnell!
Ich habe auf meine Torte dann ein paar Tupfen von der Buttercreme gesetzt und die Karamell-Dreiecke daran angelehnt. Das ergibt am Ende eine tolle Optik! Zudem könnt ihr die Torte trotz des festen Karamells problemlos durchschneiden.
Wenn ihr einmal Lust habt, eine besondere und auch aufwändigere Torte zu backen, kann ich euch die Dobostorte nur wärmstens empfehlen! Sie ist ein Highlight auf jeder Kaffeetafel. Hier trifft Biskuit auf Schokobuttercreme- das schmeckt einfach nur lecker.
Bei einer deutschen Buttercreme sollten Pudding und Butter vor dem Verrühren die gleiche Temperatur haben. Ideal dafür ist Zimmertemperatur.
Simone von Sheepy’s Bakery
Die Dobostorte- eine ganz besondere Torte aus Ungarn!
Für diese Torte werden einzelne Biskuitböden gebacken und mit Schoko-Buttercreme geschichtet. Obendrauf wird ein Biskuit mit knackiger Karamellschicht gesetzt. Eine wirklich besondere Torte! Hier kommt ihr direkt zum Rezept dafür.
Zutaten
Für den Biskuit:
- 6 Eier
- 200g Zucker
- 2 TL Vanillearoma
- 150g Mehl
- 50g Speisestärke
- 2 TL Backpulver
Für die Buttercreme:
- 500ml Milch
- 50g dunkle Schokolade
- 100g Zucker
- 2 Eigelbe
- 25g Stärke
- 375g Butter, sehr weich
Für das Karamell:
- 200g Zucker
Anleitung
Schritt 1
Für den Pudding verrührt ihr die Stärke, den Zucker, die Eigelbe und 3 Esslöffel Milch in einer Schüssel. Lasst die restliche Milch mit der Schokolade in einem Topf aufkochen. Die Schokolade sollte am Ende ganz geschmolzen sein.
Kippt die Milch zum Eigelbgemisch und rührt alles durch. Die Flüssigkeit gebt ihr zurück in den Topf und lasst sie bei niedriger Temperatur zu einem Pudding eindicken.
Füllt diesen in eine Schüssel und bedeckt sie mit Frischhaltefolie. Lasst den Pudding auf Zimmertemperatur abkühlen.
Schritt 2
Heizt den Ofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vor. Zeichnet mit Hilde des Bodens der Springform Kreise auf mehrere Backpapiere.
Trennt die Eier. Schlagt das Eiweiß mit dem Zucker steif. Gebt die Eigelbe und das Vanillearoma dazu und rührt alles kurz unter.
Mischt Mehl, Stärke und Backpulver in einer Schüssel. Siebt die trockenen Zutaten nun zum Teig und hebt sie kurz unter.
Verteilt ca. 3-4 EL Teig in einer 1 Zentimeter dicken Schicht innerhalb eines Kreises. Zieht das Backpapier auf ein Backblech und backt den Boden ca. 6-8 Minuten bis er schön goldbraun ist.
Löst ihn dann gleich nach dem Backen vom Backpapier und lasst ihn so komplett auskühlen.
Macht so weiter, bis der ganze Teig zu Böden verarbeitet ist.
Schritt 3
Für das Karamell lasst ihr den Zucker in einem Topf bei mittlerer Temperatur schmelzen. Er löst sich erst auf und wir dann langsam zu Karamell. Wenn die Farbe goldbraun ist, nehmt ihr das Karamell vom Herd.
Gießt es über einen der Böden und verteilt es gleichmäßig. Wartet ca. 1 Minute und schneidet den Boden dann mit einem eingeölten Messer in gleich große Stücke.
Schritt 4
Rührt die Butter, bis sie eine weißliche Farbe angenommen hat. Fügt dann den abgekühlten Pudding löffelweise dazu. Beide Komponenten sollten hier die gleiche Temperatur haben!
Schneidet die Böden ggf. nochmal etwas zurecht. Legt dafür den Boden der Springform darauf und schneidet drumherum. So bekommt ihr schön runde Böden!
Bestreicht einen Boden dünn mit Buttercreme. Setzt einen Boden darauf und verstreicht wieder die Creme darauf. Macht so weiter bis alle Böden gestapelt sind. Streicht die Torte dann komplett mit Buttercreme ein.
Lasst noch etwas Buttercreme übrig und setzt dann mit einem Spritzbeutel Tupfen auf die Oberfläche der Torte. Es sollten so viele sein, wie ihr auch Karamell-Stücke habt. Setzt diese Stücke dann schräg auf die Tupfen auf.
Simone Schäfer ist die Gründerin und Autorin des Foodblogs Sheepy’s Bakery. Seit 2020 veröffentlicht sie ihre selbst kreierten Rezepte, sowie nützliche Tipps und Tricks rund um das Thema Kochen und Backen!
Außerdem ist sie als Content Creator auf Instagram, Facebook, Pinterest und TikTok tätig und arbeitet mit namhaften nationalen und internationalen Unternehmen im Food & Beverage Bereich zusammen.
2021 nahm sie an der 2. Staffel der Backshow „Allererste Sahne“ auf VOX teil und belegte den ersten Platz.
In ihren Social Media Kanälen inspiriert sie mit ihren kreativen und einfachen Rezepten hunderttausende von Menschen.