Frankfurter Kranz- der köstliche und edle Klassiker!

von Simone Schäfer
Frankfurter Kranz mit Buttercreme und Himbeeren

Woher kommt der Name „Frankfurter Kranz“?

Ich habe bei Instagram einmal gefragt, welche Klassiker am beliebtesten sind. Da war der Frankfurter Kranz ganz weit vorne dabei. Und das zu Recht! Wenn diese Torte auf einer Kaffeetafel steht, zieht sie alle Blicke auf sich. Geschmacklich haut sie natürlich auch alle um. 🙂

Habt ihr auch direkt ein Bild vor Augen wenn ihr Frankfurter Kranz hört? Das besondere an dieser Torte ist, dass die Böden aus Rührkuchen bestehen und in einer Gugelhupfform gebacken werden. Diese typische Form muss jeder Frankfurter Kranz haben! Die Böden werden dann mehrmals waagerecht auseinandergeschnitten und gefüllt. 

Neben der typischen Form braucht dieser Klassiker immer eine leckere deutsche Buttercreme auf Vanillepudding-Basis, mehrere Schichten einer roten Konfitüre dazwischen und einen Mantel aus Haselnusskrokant außenherum. Ganz klassisch wird diese Buttercremetorte mit Belegkirschen verziert. Ich mag die leider nicht wirklich gerne. Deswegen habe ich auf frische Himbeeren als Deko zurückgegriffen!

Spätestens jetzt habt ihr den Frankfurter Kranz aber vor eurem inneren Auge! 😀 Das Aussehen und die Namensgebung haben hier viel miteinander zu tun. Die Torte existiert schon Jahrhunderte lang und wurde zu Ehren Frankfurts als Krönungsstätte der deutschen Kaiser entworfen. 

Die typische Kranzform symbolisiert dabei die Krone der Kaiser. Die Belegkirschen an der Oberseite der Torte spiegeln die Rubine auf der Krone wider. Bei uns heißt dieser Klassiker Frankfurter Kranz. Im englischen Sprachraum kennt man sie allerdings eher als Frankfurt Crown Cake. Warum das so ist, ist spätestens nach dieser Erklärung eindeutig!

Der Frankfurter Kranz: so klappt er garantiert!

Zugegeben, einen Frankfurter Kranz backt man nicht mal eben schnell zwischendurch. Er enthält viele Komponenten, die erst einmal zubereitet und dann auch noch zur Torte zusammengefügt werden müssen. Mit Kühlzeiten dazwischen dauert das schon mehrere Stunden, bis ihr dieses Meisterwerk in den Händen halten könnt. Das soll euch jetzt in keinem Fall abschrecken! Ich möchte euch nur darauf vorbereiten, was euch erwartet!

Wenn ihr also plant, einen Frankfurter Kranz am Sonntag zum Nachmittagskaffee zu servieren, würde ich ihn immer schon am Vorabend backen. So kann er nochmal richtig gut durchkühlen. Damit beim Backen alles klappt, möchte ich gleich nochmal auf alle Komponenten einzeln eingehen.

Die Basis des Frankfurter Kranzes: ein saftiger Rührkuchen!

Jeder Frankfurter Kranz braucht einen saftigen Rührkuchen! Torten werden ja oft mit Biskuit gebacken, nicht so dieses Exemplar. Gerade der, im Vergleich zum Biskuit, kompaktere und saftigere Rührkuchen macht die Torte so besonders und lecker. 

Wichtig für einen Rührkuchen ist, dass ihr genügend Eier verwendet. Diese müssen lange aufgeschlagen werden, damit sie den Kuchen richtig geschmeidig und saftig machen. Hier im Rezept habe ich ganz fünf Eier verbacken. Und das macht den Boden so lecker.  

Neben den Eiern braucht ihr die klassischen Zutaten für einen Rührteig: Mehl, Butter, Zucker, Vanillezucker, Milch und Backpulver. Einen Rührkuchen habt ihr sicherlich schon mal gebacken! Genauso funktioniert auch unser Boden hier. Ihr schlagt Butter und Zucker schaumig, rührt die Eier einzeln für ca. eine Minute pro Stück unter und dann kommen die trockenen Zutaten und die Milch dazu. Schon ist die Basis für diese tolle Torte gelegt!

Jetzt füllt ihr den Teig allerdings nicht in eine normale runde Springform, sondern in eine Gugelhupfform. Ohne die ist diese Torte kein Frankfurter Kranz! Bei 180 Grad Ober-/Unterhitze backt ihr den Boden eine dreiviertel Stunde lang. Sollte er oben zu dunkel werden, bevor die Backzeit abgelaufen ist, könnt ihr ihn mit Alufolie abdecken, damit er nicht weiter bräunt. 

Nach der Backzeit muss der Gugelhupf richtig auskühlen, bevor er dann zwei Mal waagerecht durchgeschnitten werden kann. Manche Rezepte schneiden den Kuchen auch drei Mal durch. Ich fand die erste Option allerdings etwas ansprechender. So hat man auch etwas mehr Rührkuchen zwischen den Buttercremeschichten, was das Ganze auch angenehmer zu essen macht. 

Die deutsche Buttercreme

Das Stichwort Buttercreme ist gerade schon gefallen. Es gibt keinen Frankfurter Kranz ohne! Denn nur mit Buttercreme ist diese Torte ein original Frankfurter Kranz. Buttercreme-Sorten gibt es ja einige. Hier verwenden wir eine deutsche Buttercreme.

Das bedeutet, es wird erst ein Pudding gekocht (hier ein Vanillepudding), der dann mit der Butter zu einer Creme angerührt wird. Theoretisch kann hier Pudding aus dem Päckchen verwendet werden. Ich bin allerdings kein großer Fan davon und habe euch daher im Rezept aufgeschrieben, wie ihr die Buttercreme mit selbstgemachtem Pudding zubereiten könnt.

Sobald der Pudding gekocht ist, muss er auf Zimmertemperatur abkühlen. Er darf nicht mehr zu kalt und auch nicht zu heiß sein. Ist er zu kalt, gerinnt die Buttercreme. Ist er zu warm, ist die Buttercreme zu flüssig. 

Die Butter muss ebenfalls zur Verarbeitung Zimmertemperatur annehmen. Stellt sie als rechtzeitig vorher aus dem Kühlschrank. Ihr schlagt die weiche Butter dann auf, bis sie weiß und cremig geworden ist. Der Pudding kommt dann löffelweise dazu, bis sich alles verbunden hat. 

Die oberste Grundregel bei der deutschen Buttercreme ist: Die Bestandteile Butter und Pudding müssen beide die gleiche Temperatur haben! Und das ist bestenfalls Zimmertemperatur. 

Was kann passieren, wenn das nicht der Fall ist? Kann man das noch retten? Ja kann man! Ich habe hier ein paar Tipps für euch:

  • Die Butter ist zu kalt: die Komponenten vermischen sich nicht richtig und die Creme wird grisselig. Aber keine Sorge! Das kann man leicht beheben. Stellt dazu die Schüssel über ein Wasserbad. Wenn die Butter anfängt zu schmelzen, nehmt ihr die Schüssel vom Wasserbad und rührt nochmal kräftig durch. Dann sollte sich das Problem in Luft aufgelöst haben. 
  • Der Pudding ist zu heiß: die Buttercreme wird sehr flüssig. Stellt sie dann einfach noch für eine halbe Stunde/Stunde in den Kühlschrank und rührt dann nochmal durch. Jetzt sollte sie fester sein. 
  • Solltet ihr die Buttercreme zu lange in den Kühlschrank gestellt haben, ohne sie zu verarbeiten, kann es sein, dass sie sehr fest wird. Stellt sie am besten ca. eine Stunde vor Verarbeitung aus dem Kühlschrank, damit sie weicher wird. Schlagt sie anschließend nochmal auf. Es kann hier passieren, dass sie wieder grisselig wird. Dann verfahrt ihr genauso wie oben beschrieben! 
  • Diese Buttercreme eignet sich nicht zum Einfrieren. Ihr solltet sie also zügig nach Zubereitung verwenden und aufbrauchen. 

Bei meiner Buttercreme hier habe ich darauf geachtet, dass sie schön cremig und geschmeidig ist. Kennt ihr das auch? Ihr habt einen Buttercremetorte und habt das Gefühl, ihr beißt in ein Stück Butter? Das wird bei dieser Torte nicht passieren. Auch nach dem Kühlen ist die Buttercreme geschmeidig und angenehm zu essen. 

Der Frankfurter Kranz wird übrigens nicht nur mit der Buttercreme gefüllt, sondern auch komplett damit eingestrichen. Die Gugelhupfform macht das Ganze nicht unbedingt einfach, aber mit ein bisschen Fingerspitzengefühl klappt das in jedem Fall. Achtet aber darauf, dass ihr die Torte sowohl außen als auch im Loch in der Mitte gleichmäßig und ordentlich einstreicht. 

Was braucht ein Frankfurter Kranz sonst noch?

Zwischen den Böden aus Rührteig und der Buttercremefüllung befindet sich immer eine dünne Schicht rote Konfitüre. Hier könnt ihr verwenden, was ihr möchtet. Ich habe hier auf Himbeerkonfitüre zurückgegriffen. Kirsche oder Johannisbeere schmecken aber auch total Klasse! 

Die Schicht aus Konfitüre wird immer auf den Boden aufgestrichen und befindet sich somit unter den Buttercreme. Achtet darauf, dass ihr nicht zu viel Marmelade aufstreicht, sonst quillt sie beim Aufsetzen des oberen Bodens nach außen. Beim Einstreichen würde sie sich dann mit der Buttercreme vermischen und das soll natürlich nicht so sein!

Wenn der Frankfurter Kranz gestapelt und eingestrichen ist, wird er zusätzlich komplett mit Haselnusskrokant bestreut. Das schmeckt super lecker und man kann zusätzlich unschöne Stellen überdecken! 😀 

Die sonstige Dekoration ist eher schlicht und einfach. Oben setzt man meist noch kleine Tupfen Buttercreme auf und platziert eine Belegkirsche darauf. Wie gesagt, ich mag Belegkirschen überhaupt nicht! Deswegen habe ich die Torte mit frischen Himbeeren dekoriert. Ihr könnt natürlich auch ein paar Johannisbeeren oder echte Kirschen dekorieren. 

Der Frankfurter Kranz sollte danach erst einmal etwas kühlen, bevor er angeschnitten wird. Wenn es dann soweit ist, kann man ihn endlich in vollen Zügen genießen! Die viele Arbeit lohnt sich definitiv. 🙂 

Ein echter Frankfurter Kranz wird immer in einer Gugelhupfform gebacken und braucht eine deutsche Buttercreme als Füllung! Dekoriert wird er normalerweise zusätzlich mit Haselnusskrokant und Belegkirschen. 

Simone von Sheepy’s Bakery

 
 

Frankfurter Kranz angeschnitten

 

Der Frankfurter Kranz: der Klassiker mit Tradition!

Den Frankfurter Kranz gibt es schon jahrhundertelang. Das ist beeindruckend oder? Mit meinem Rezept könnt ihr diese Torte mit Tradition ganz einfach Zuhause nachbacken!  

Frankfurter Kranz mit Buttercreme und Himbeeren

Frankfurter Kranz

Portionen: 24er Gugelhupfform Vorbereitungszeit: Backzeit:
Nährwertangaben 200 Kalorien 20 grams Fett
Bewertung 4.4/5
( 31 Bewertungen )

Zutaten

Für den Rührkuchen:

  • 250g Mehl
  • 200g Butter
  • 200g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 3 TL Backpulver
  • 5 Eier
  • 100ml Milch

Für die Buttercreme und die restliche Füllung:

  • 500ml Milch
  • 2 Eigelbe
  • 30g Speisestärke
  • 1/2 Vanilleschote oder 2 TL Vanillearoma
  • 100g Zucker
  • 250g weiche Butter

außerdem:

  • 200g rote Konfitüre z.B. Johannisbeere, Kirsche, Himbeere
  • 100g Haselnusskrokant
  • ein paar Belegkirschen, frische Himbeeren oder Johannisbeeren als Dekoration

Anleitung

Schritt 1

Heizt den Ofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vor. Fettet die Gugelhupfform gut ein. 

Für den Rührküchen, gebt ihr die Butter, das Salz, den Vanillezucker und den Zucker in eine Schüssel und rührt alles schaumig. Gebt danach die Eier einzeln dazu und rührt sie jeweils 1 Minute unter. 

Mischt das Mehl mit dem Backpulver und siebt alles abwechseln mit der Milch zum Teig. Rührt nochmal durch, bis sich alles verbunden hat. 

Füllt den Teig in die Form und backt den Boden auf mittlerer Schiene für ca. 45 Minuten. Sollte er zu dunkel werden, deckt ihn mit Alufolie ab. 

Lasst den Boden dann vollständig abkühlen, bevor ihr ihn aus der Form löst und weiterverarbeitet. 

Schritt 2

Kocht für die Buttercreme als erstes den Pudding. Rührt die Eigelbe, den Zucker, die Speisestärke und ca. 2 EL Milch in einer Schüssel glatt. Kratzt das Mark der Vanilleschote aus und gebt es, zusammen mit der Schote und der Milch in einen Topf. Kocht alles auf. 

Nehmt die Schote heraus und kippt die Milch in die Schüssel zur Eigelbmasse. Rührt gut durch, kippt die Flüssigkeit wieder in den Topf und lasst alles bei mittlerer Hitze zum Pudding eindicken. 

Füllt den Pudding in eine Schüssel und deckt ihn direkt an der Oberfläche mit Frischhaltefolie ab. Lasst ihn so auf Zimmertemperatur abkühlen. 

Legt die Butter rechtzeitig aus dem Kühlschrank, sodass sie ebenfalls Zimmertemperatur annehmen kann. Schlagt diese dann ca. 5 Minuten auf, bis sie weiß und cremig ist. Gebt den abgekühlten Pudding dann löffelweise dazu, bis eine Creme entsteht. Diese könnt ihr nochmal kühlen, bis ihr sie benutzt. 

Schritt 3

Schneidet den Gugelhupf 2x waagerecht durch. Verstreicht etwas Konfitüre auf dem unteren Boden, verteilt darauf dann etwas Buttercreme. Setzt den zweiten Boden auf. verteilt wieder eine Schicht Konfitüre und eine Schicht Buttercreme. Als Abschluss kommt der oberste Boden darauf. 

Streicht die Torte komplett mit Buttercreme ein. Lasst noch etwas davon für die Cremetupfen an der Oberfläche übrig!

Bestreut den Frankfurter Kranz komplett mit dem Haselnusskrokant. Setzt mit einem Spritzbeutel und Tülle nach Wahl ein paar Cremetupfen oben auf die Torte. Darauf könnt ihr dann noch Belegkirschen oder Früchte nach Wahl dekorieren. 

Kühlt die Torte vor dem Servieren nochmal für ca. 2 Stunden. 

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Frankfurter Kranz als Stück auf weißem Teller

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