Wieso heißt die Torte „Napoleon-Torte“?Napoleon-Torte
Heute legen wir mit unserer Backweltreise einen Stopp in Russland ein. Die russische Küche ist ja wahnsinnig vielfältig. Egal ob herzhaft oder süß- da ist für jeden etwas dabei! Gerade als ich durch die süßen Rezepte stöberte, ist mir wirklich das Wasser im Mund zusammengelaufen. Ich kann mich ja bekanntlich schwer für etwas entscheiden. Hier war es definitiv wieder nicht leicht. Am Ende gab es einen klaren Sieger: die Napoleon-Torte!
Vermutungen besagen, dass die Torte eigens für das 100-jährige Jubiläum des Sieges über Napoleon Bonaparte kreiert wurde. Die russische Armee hat damals die Grande Armée Napoleons erfolgreich vertrieben. Das ist ein Sieg, der auch 100 Jahre später noch gebührend geehrt wurde. Zu diesem Fest haben Köche und Konditoren zahlreiche Speisen neu entwickelt und darunter war dann auch die Napoleon-Torte.
Die weiße Creme und die Blätterteig-Brösel auf der Torte symbolisieren den Schnee, der den Russen beim Sieg über Napoleon stark geholfen hat. Ursprünglich hatte die Torte übrigens eine dreieckige Form, um Napoleons Hut darzustellen. Die Form hat man dann aber in ein Rechteck abgewandelt und schließlich irgendwann auch rund gebacken.
Was ist drin in der Napleon-Torte?
Ich finde ja geschichtliche Fakten zu den Gebäcken ja wahnsinnig interessant. Ihr auch? Ich finde, man sieht hier ganz stark, wie viel Bedeutung auch oft darin stecken kann. Was jetzt aber natürlich noch viel wichtiger ist, sind die Zutaten, die ihr für die Napoleon-Torte braucht und wie sie gebacken wird.
Die Torte besteht aus dünnen Blätterteig-Platten, die mit Creme geschichtet werden. Das ist ähnlich zu den französischen Mille Feuille und ist auch durch deren französischen Einfluss angehaucht. Die Böden bestehen aus einer Art Blitzblätterteig. Das heißt, der Teig ist nicht touriert, sondern alle Zutaten, auch die Butter, knetet ihr auf einmal zu einem Teig. Dann muss er erst einmal mindestens zwei Stunden kühlen.
Anschließend rollt ihr den Blätterteig dünn aus, schneidet ihn in der gewünschten Form zurecht und dann backt ihr ihn nach und nach. Das nimmt etwas Zeit in Anspruch. Ich habe meinen Blätterteig mit einem Durchmesser von 20 Zentimetern ausgeschnitten und so immer zwei gleichzeitig aufs Backblech gebracht. Wir brauchen hier allerdings acht Schichten, also müsst ihr vier Mal backen. Zusätzlich kneten ihr die Reste nochmal zusammen, rollt sie aus und backt sie ebenfalls. Also gibt es auch noch eine fünfte Runde im Ofen! 🙂
Auch die Creme solltet ihr zeitig vorbereiten, da auch sie am besten drei Stunden kühlen sollte. Für die Creme braucht ihr Milch, Zucker, Eigelbe, Vanille und etwas Mehl zur Bindung. All das kocht ihr zu einer Art Pudding und rührt sie dann mit Butter zu einer Creme. Diese muss dann, wie schon erwähnt, ordentlich abkühlen, damit sie etwas fester wird.
Wenn die Böden vorbereitet sind und die Creme kalt ist, ist es Zeit zum Schichten. Außen und an der Oberfläche bestreicht ihr die Torte ebenfalls mit Creme. Zerbröselt den letzten Boden und streut ihn dann über die Torte. Das sind die besagten Schneeflocken aus der Geschichte rund um die Torte! 🙂
Jetzt kühlt ihr die Torte nochmal und dann ist sie endlich bereit für den Anschnitt! Es dauert zwar etwas bis die Napoleon-Torte zubereitet ist, aber es lohnt sich in jedem Fall. Die Torte schmeckt so cremig und lecker. Der Blätterteig kommt ganz ohne Zucker aus und ist daher eher neutral. Das gleicht die süße Creme wunderbar aus und es gibt ein wahres Geschmackserlebnis!
Wenn ihr also mal etwas Zeit zum Backen habt und etwas anderes Backen möchtet, dann ist diese Torte genau das Richtige! Nicht umsonst ist sie in Russland so beliebt. Probiert es selbst aus und ihr werdet wissen, warum! 🙂
Die Böden werden aus einer Art Blitzblätterteig hergestellt und müssen einzeln gebacken werden.
Simone von Sheepy’s Bakery
Russische Napoleon-Torte: ein Klassiker der besonderen Art!
Habt ihr mal Lust eine neue Torte auszuprobieren? Dann habe ich hier genau das Richtige für euch? Die Napoleon-Torte aus Blätterteig und einer cremigen Füllung wird euch garantiert umhauen!
Zutaten
Für den Blätterteig:
- 400g Mehl
- 200g kalte Butter
- 1 Prise Salz
- 1 Ei
- 150ml kaltes Wasser
- 1 TL Backpulver
Für die Creme:
- 750ml Milch
- 225g Zucker
- 3 Eigelbe
- 150g Butter
- 1 Päckchen Vanillezucker oder 2 TL Vanillearoma
- 50g Mehl
Anleitung
Schritt 1
Für den Blätterteig knetet ihr alle Zutaten zügig zu einem glatten Teig. Achtet darauf, dass keine großen Butterstückchen mehr im Teig sind. Teilt den Teig in acht gleich große Stücke und rollt diese zu Kugeln. Deckt sie mit Frischhaltefolie ab und lasst sie so zwei Stunden kühlen.
Schritt 2
Für die Creme trennt ihr die Eier und gebt das Eigelb in eine Schüssel. Gebt den Zucker, den Vanillezucker, das Mehl und 50ml der Milch dazu und rührt alles zu einer glatten Masse.
Kocht die restliche Milch in einem Topf auf.
Schüttet die heiße Milch dann Schluck für Schluck zur Eiermasse, damit sich die Temperaturen angleichen können. Wenn alles zusammengerührt ist, schüttet ihr die Masse wieder zurück in den Topf. Dickt sie dann auf niedriger Temperatur ein, sodass eine puddingartige Konsistenz entsteht.
Rührt dann die Butter unter, bis sie komplett geschmolzen ist. Füllt die Creme in eine Schüssel, deckt sie an der Oberfläche mit Frischhaltefolie ab und kühlt sie drei Stunden lang.
Schritt 3
Heizt den Ofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vor. Legt so viele Backbleche wie möglich mit Backpapier aus.
Wenn der Blätterteig ausreichend gekühlt wurde, rollt ihr jede der Kugeln nach einander ganz dünn aus. Nehmt euch eine Vorlage, beispielsweise einen Teller oder den Boden einer Springform und schneidet mit einem scharfen Messer herum.
Stecht die Kreise dann mit einer Gabel mehrmals ein. Ich konnte immer zwei gleichzeitig auf ein Backblech legen und gleichzeitig backen. Die Backzeit beträgt auf mittlerer Schiene 10 Minuten.
Macht so weiter, bis alle Böden gebacken sind. Lasst sie dann auskühlen.
Die Teigreste solltet ihr nicht wegschmeißen! Alles was ihr wegschneidet, rollt ihr am Ende nochmal zusammen und rollt es wieder dünn aus. Backt auch diese Schicht 10 Minuten lang im Ofen. Sie muss keine bestimmte Form haben, denn sie wird am Ende zerbröselt.
Schritt 4
Wenn die Böden und die Creme abgekühlt sind, kann geschichtet werden! Legt einen Boden auf eine Platte und gebt 2-3 Esslöffel Creme darauf. Verstreicht sie gleichmäßig und setzt den zweiten Boden auf. Jetzt kommt wieder die Creme an die Reihe.
Macht so weiter bis alle Böden bis auf den letzten aus den Teigresten geschichtet sind. Streicht die Torte dann noch am Rand und an der Oberfläche mit Creme ein.
Zerbröselt den letzten Boden und bestreut die Torte überall mit den Bröseln.
Kühlt die Napoleon-Torte nochmal für 1 Stunde, dann ist sie bereit zum Anschneiden!
Simone Schäfer ist die Gründerin und Autorin des Foodblogs Sheepy’s Bakery. Seit 2020 veröffentlicht sie ihre selbst kreierten Rezepte, sowie nützliche Tipps und Tricks rund um das Thema Kochen und Backen!
Außerdem ist sie als Content Creator auf Instagram, Facebook, Pinterest und TikTok tätig und arbeitet mit namhaften nationalen und internationalen Unternehmen im Food & Beverage Bereich zusammen.
2021 nahm sie an der 2. Staffel der Backshow „Allererste Sahne“ auf VOX teil und belegte den ersten Platz.
In ihren Social Media Kanälen inspiriert sie mit ihren kreativen und einfachen Rezepten hunderttausende von Menschen.