Woher kommen die Bagels eigentlich?
Ich habe in der letzten Zeit richtig Spaß daran gefunden, auch mal herzhaft zu backen! Es gibt so viele Möglichkeiten, Brot oder Brötchen selbst herzustellen. Deswegen dürft ihr euch in der nächsten Zeit auch auf mehr herzhafte Rezepte freuen! 🙂 Ein herzhaftes Gebäck hat mich allerdings besonders interessiert: leckere Bagels! Ich musste sie unbedingt mal selbst ausprobieren und habe hier nun das Rezept für euch!
Tatsächlich verbinde ich Bagels immer mit den USA. Als ich in dort war, habe ich sie so oft gegessen und sie waren auch überall in den leckersten Varianten erhältlich. Auch bei uns sind sie total beliebt! In Bäckereien sind sie allerdings schwer zu finden. Wenn man sie essen möchte, muss man meist auf die abgepackte Sorte zum Aufbacken zurückgreifen. Ich fand diese noch nie zufriedenstellend!
Bagels sind allerdings gar kein rein amerikanisches Gebäck. Sie stammen tatsächlich aus Europa! Genauer gesagt wahrscheinlich aus Mittel- oder Osteuropa. Daher kann man Bagels auch als osteuropäisch-jüdisches Gebäck bezeichnen. Näheres ist dazu nicht wirklich bekannt. Es gibt allerdings, wie so oft, ein paar Entstehungsmythen. Sicher ist allerdings, dass es Arten des Bagels schon wahnsinnig früh gab.
Heutzutage ist es tatsächlich so, dass Bagels eher mit Nordamerika und den USA verbunden werden. Jüdische Immigranten aus Osteuropa haben das Gebäck in die Staaten gebracht. Vor allem in New York wurde es dort von jüdischen Bäckern gebacken, bis dann auch die Amerikaner Gefallen daran gefunden haben. Heute sind Bagels aus der amerikanischen Küche gar nicht mehr wegzudenken!
Das macht Bagels so besonders!
Eine spannende Geschichte oder? 🙂 Jetzt möchte ich euch natürlich noch kurz erzählen, was in den Bagels drin ist und was sie so besonders macht. Die Zutaten für Bagels sind ganz simpel: Mehl (und dabei am besten Weizenmehl Typ 405 oder 550), lauwarmes Wasser, Hefe, etwas Öl und Salz. Als kleines geschmackliches Highlight habe ich noch etwas Honig dazugegeben. Den kann man auch weglassen und durch einen Teelöffel Zucker ersetzen.
Aus diesen Zutaten stellt ihr einen ganz klassischen herzhaften Hefeteig her. Der muss dann eine Stunde ruhen, bevor es spannend wird! Das Besondere bei den Bagels ist nämlich eindeutig die Zubereitung. Aus dem Hefeteig formt ihr zunächst kleine Kugeln. In die Mitte der Kugeln steht ihr mit den Fingern oder mit einem Kochlöffel ein Loch und weitet dieses dann soweit aus, dass es ca. zwei Zentimeter Durchmesser hat.
Legt die Kringel dann auf ein Backblech und lasst sie nochmal 30 Minuten ruhen. Es kann passieren, dass sich das Loch beim erneuten Ruhen wieder zusammenzieht. Weitet es nach der Ruhezeit einfach nochmal etwas aus- mit den Fingern oder einem Kochlöffel. Durch das Loch werden die Bagels am Ende schneller durch und bekommen eine schöne knackige Kruste.
Die runde Form mit Loch in der Mitte haben wir jetzt schon einmal vor uns liegen. Jetzt werden die Bagels aber nicht nur einfach in den Ofen geschoben! Sie werden vor dem Backen in heißem Wasser sieden gelassen. Das ist das absolute Highlight und auch das Geheimnis der Bagel-Zubereitung.
Durch das kurze Kochen im Wasser gart der Teig schon einmal vor und sorgt dafür, dass die Bagels im Ofen nicht mehr so stark aufgehen. Etwas an Volumen gewinnen sie beim Backen zwar schon, aber nicht mehr so stark. Ihr denkt euch jetzt vielleicht: werden die dann überhaupt fluffig, wenn sie nicht aufgehen sollen? Ohja, das werden sie! Aber sie bekommen dadurch die ganz spezielle Konsistenz: innen weich, fluffig, aber dennoch kompakt und feinporig. Außenherum müssen sie eine knackige Kruste haben. Für all das sorgt das kurze Bad in heißem Wasser.
Um die Bagels kurz abtauchen zu lassen, müsst ihr einfach nur Wasser aufkochen. In manchen Rezepten wird auch noch etwas Honig ins Wasser gegeben, damit die Kruste etwas karamellisiert beim Backen. Ich habe das weggelassen und habe es überhaupt nicht vermisst! Stellt das Wasser nach dem Aufkochen ab und badet jeden Bagel pro Seite ca. eine Minute darin. Legt sie dann zurück auf das Backblech.
Meine vegane Variante der Bagels
Es gibt ja unzählige leckere Varianten dieses Gebäcks! Der Teig an sich ist eigentlich immer der gleiche. In Amerika wird er oft noch mit Zwiebeln oder auch mit süßen Komponenten wie Blaubeeren aufgepeppt. Ich finde es am schönsten, wenn man die Bagels durch das Topping individuell macht.
Dafür könnt ihr alle möglichen Arten von Saaten verwenden. Ich habe hier Mohn, Sesam und Sonnenblumenkerne benutzt. Kürbiskerne, Leinsamen oder schwarzen Sesam kann ich mir auch gut vorstellen. Mit hellem Sesam bestreute Bagels sind dabei wahrscheinlich der absolute Klassiker! Ihr könnt sie natürlich auch ganz nackig lassen- ganz wie sie euch am besten schmecken!
Damit die Saaten gut kleben bleiben und damit die Bagels am Ende eine schöne goldbraune Kruste bekommen, solltet ihr sie vor dem Backen einstreichen. Das klappt mit verquirltem Ei oder in einer veganen Variante mit pflanzlicher Kochsahne. Ich habe die pflanzliche Sahne getestet und die Kruste wurde einfach perfekt! Die Bagels sind somit absolut für eine vegane Ernährung geeignet!
Die Bagels werden nach dem Bestreichen und Bestreuen bei 200 Grad Ober-/Unterhitze für ca. 25 Minuten gebacken. Dann sind sie oben schön kross und goldbraun und innen richtig weich und saftig!
Wie werden Bagels belegt?
Ihr könnt eure Bagels so belegen, wie sie euch am besten schmecken! Bagels sind reichhaltig und voluminös, deswegen ist man nach einem Kringel auch richtig satt. Da sie schön kompakt sind, kann man sie wunderbar durchschneiden und belegen. Ich habe dabei zwei absolute Favoriten!
Der eine ist ein Bagel mit Frischkäse, Lachs, Gurke und Rucola. Bagels mit Lachs gehören auch in den USA zu den Klassikern. Mein zweiter Favorit ist der Cream Cheese and Jelly Bagel, also ein Bagel mit Frischkäse und Marmelade bestrichen. Den habe ich mir in New York ganz oft zum Frühstück geholt und musste so natürlich auch gleich meinen selbst gebackenen Bagel so belegen!
Ansonsten könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen! Wie wäre es mit Schinken und Käse? Oder mit Spiegelei? Oder Erdnussbutter und Marmelade (was übrigens auf Platz 3 meiner Bagel-Favoriten steht)? Probiert euch einfach aus!
Die Bagels könnt ihr sowohl ungebacken, als auch gebacken einfrieren. Vor dem Backen könnt ihr den Teig einfach portionsweise einfrieren. Taut ihn dann über Nacht auf, bevor ihr ihn benutzen möchtet. Anschließend könnt ihr ihn wie im Rezept beschrieben weiterverarbeiten. Gebacken friert ihr sie einfach ein, wenn sie abgekühlt sind. Ihr könnt sie so jederzeit wieder aufbacken, am besten bei 180 Grad Ober-/Unterhitze für 10 Minuten. Ihr könnt sie allerdings auch schon vor dem Einfrieren durchschneiden und dann in zwei Hälften im Toaster aufbacken.
So könnt ihr euch, wann immer ihr Lust darauf habt, einen leckeren Bagel gönnen! Zu harte Supermarkt-Bagel gehören jetzt der Vergangenheit an!
Um feinporige und knusprige Bagels zu backen, müsst ihr sie vor dem Backen in heißem Wasser sieden lassen!
Simone von Sheepy’s Bakery
Leckere Bagels: der runde Klassiker mit Loch in der Mitte zum selbst backen!
Brot und Brötchen isst man ja oft! Da bekommt man vielleicht mal Lust auf ein anderes herzhaftes Gebäck. Mir kommen da gleich leckere Bagels in den Sinn. Einmal gebacken, könnt ihr sie ganz nach eurem Geschmack belegen. Hier habe ich das Grundrezept für euch.
Zutaten
Für den Hefeteig:
- 350g Mehl
- 1 Päckchen Trockenhefe oder 1/2 Würfel frische Hefe
- 1 EL Honig
- 8g Salz
- 180ml lauwarmes Wasser
- 1 EL Öl
Zum Bestreichen und Bestreuen:
- 1 Ei
- oder 2 EL pflanzliche Kochsahne
- Saaten nach Wahl: z.B. Sesam, Mohn, Kürbiskerne, etc.
Für den Belag:
- z.B. Räucherlachs, Käse, Schinken, Salat, Gurke, Tomate
- süß: Frischkäse, Erdnussbutter, Marmelade usw.
Anleitung
Schritt 1
Für den Hefeteig gebt ihr alle Zutaten zusammen in eine Schüssel.
Knetet den Hefeteig nun 7-10 Minuten lang, bis sich eine weiche Kugel ergibt. Der Teig sollte nicht mehr kleben!
Lasst den Hefeteig nun abgedeckt an einem warmen Ort 1 Stunde ruhen.
Schritt 2
Legt ein Backblech mit Backpapier aus.
Teilt den Hefeteig nach dem Ruhen in 5 gleich große Portionen. Knetet dabei den Hefeteig nicht mehr durch! Benetzt ihn, wenn nötig, lediglich mit etwas Mehl, damit er nicht klebt.
Rollt Kugeln aus den Teigportionen und stecht mich einem Kochlöffel oder dem Finger ein Loch hinein. Weitet das Loch auf ca. 2cm aus. Legt die Bagels dann auf das vorbereitete Backblech, deckt sie ab und lasst sie nochmal 30 Minuten ruhen.
Schritt 3
Heizt den Ofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vor.
Bringt ca. 1 Liter Wasser zum Kochen. Stellt den Herd dann ab. Legt einen Bagel mit einer Schöpfkelle ins heiße Wasser und lasst ihn pro Seite eine Minute lang sieden. Setzt ihn dann wieder zurück aufs Backblech.
Macht so weiter, bis alle Bagels "gebadet" wurden.
Schritt 4
Verquirlt ein Ei oder bereitet euch 2 EL pflanzliche Kochsahne vor. Bestreicht die Bagels damit und bestreut sie mit einem Topping eurer Wahl.
Backt sie dann auf mittlerer Schiene ca. 25 Minuten lang. Lasst sie etwas abkühlen und belegt sie dann nach Lust und Laune!
Simone Schäfer ist die Gründerin und Autorin des Foodblogs Sheepy’s Bakery. Seit 2020 veröffentlicht sie ihre selbst kreierten Rezepte, sowie nützliche Tipps und Tricks rund um das Thema Kochen und Backen!
Außerdem ist sie als Content Creator auf Instagram, Facebook, Pinterest und TikTok tätig und arbeitet mit namhaften nationalen und internationalen Unternehmen im Food & Beverage Bereich zusammen.
2021 nahm sie an der 2. Staffel der Backshow „Allererste Sahne“ auf VOX teil und belegte den ersten Platz.
In ihren Social Media Kanälen inspiriert sie mit ihren kreativen und einfachen Rezepten hunderttausende von Menschen.