Faschingskrapfen- ein Muss in der fünften Jahreszeit!
Immer im Februar tauchen sie plötzlich wieder in jeder Bäckerei auf- die Faschingskrapfen! Oder wie nennt ihr sie bei euch zuhause? Berliner? Pfannkuchen? Kreppel? Es gibt ja so viele verschiedene Begriffe dafür! Ich habe festgestellt, dass „Berliner“ der wohl am weitesten verbreitete Begriff dafür ist! 🙂 Ich komme ja allerdings aus Bayern und hier sagen wir Krapfen. Irgendwie bekomme ich das auch nicht aus mir raus! Deswegen werde ich hier immer wieder von Krapfen sprechen, aber ihr wisst ja, was gemeint ist! 😀
Krapfen haben tatsächlich ihre Tradition schon seit dem Mittelalter. Schon damals war unter diesem Begriff ein frittiertes Gebäck aus Hefeteig gemeint. Aber warum genau Krapfen in der Faschingszeit? Man sagt, dass die Krapfen nochmal als nahrhafte Grundlage für die kommende Fastenzeit genutzt werden sollten.
Heutzutage sind sie ja das ganze Jahr über zu kaufen. Allerdings gibt es dann meist nur die ganz klassische Variante mit Marmelade gefüllt. Welche Marmelade in den Krapfen gehört, ist ja so eine Sache, bei der sich die Geister wieder scheiden! 😀 Ganz traditionell gehört Hagebuttenmarmelade in die Krapfen- darauf besteht auch mein Vater immer! Zu kaufen gibt es sie aber meistens auch mit Aprikosen- oder Erdbeermarmelade gefüllt.
An Fasching tauchen dann aber immer die verschiedensten Krapfen-Kreationen in den Bäckereien auf. Da ist wirklich alles dabei! Schoko, Vanille, Eierlikör- sogar eine Germknödel- oder Bienenstichvariante habe ich letztens gesehen! Um klassisch mit ausgefallen zu kombinieren, zeige ich euch heute drei verschiedene Varianten meiner Faschingskrapfen: einmal ganz klassisch mit Marmelade gefüllt und mit Puderzucker bestäubt, außerdem mit einer Schokocreme als Füllung und zu guter letzt mit einer Apfel-Karamell-Füllung!
Als Grundlage für alle drei Varianten dient ein lockerer und leichter Hefeteig. Die Zutaten sind ganz klassisch, wie bei jedem süßen Hefeteig: Mehl, Eier, etwas Zucker, Butter, Salz, Milch, Vanillezucker und Hefe. Ob ihr frische Hefe oder Trockenhefe verwendet ist hier ganz egal. Ich habe euch die Mengenangabe für beide Möglichkeiten aufgeschrieben.
Die Milch erhitzt ihr als erstes bis sie lauwarm ist, löst die Hefe und etwas Zucker darin auf und vermengt alles mit etwas Mehl zu einem Vortag. So kann die Hefe schon einmal anfangen etwas zu arbeiten. Nach einer 20-minütigen Ruhezeit kommen die restlichen Zutaten dazu und der Teig darf nochmal eine Stunde ruhen.
Ich habe den Teig dann ausgerollt und mit einem Dessertring ausgestochen. Ich finde diese Variante immer besser, als die Krapfen zu Kugeln zu formen. So wird das Ergebnis am Schluss einfach etwas gleichmäßiger! Die ausgestochenen Krapfen lasst ihr nun nochmal 20 Minuten ruhen und dann kann auch schon frittiert werden!
Hier kommen die wichtigsten Tipps für gelungene Krapfen auf einen Blick:
- Achtet darauf, dass die Milch lauwarm ist, nicht zu kalt und nicht zu heiß!
- Knetet den Hefeteig mindestens 7-10 Minuten lang!
- Lasst den Hefeteig ausreichend gehen! Er sollte auf jeden Fall drei Mal ruhen können. Haltet die angegebenen Zeit aber ein und gönnt ihm auch nicht zu viel Ruhe. Denn Hefeteig kann auch „übergehen“ und man bewirkt damit den genau gegenteiligen Effekt!
- Das Frittierfett sollte nicht heißer als 160 Grad sein.
- Gebt die Krapfen immer mit der Oberseite zuerst in das Fett. Da die Seite beim Ruhen oben war, ist sie luftiger Aufgegangen und bildet sozusagen ein Luftkissen für den Krapfen! Wie ein Schlauchboot! 😀 So schwimmt der Krapfen auf dem Fett, taucht nicht so weit ein und ihr bekommt den typischen weißen Rand bei eurem Gebäck.
- Lasst die Krapfen erst gut auskühlen, bevor ihr sie füllt bzw. dekoriert. Sonst drückt ihr den weichen Hefeteig eher zusammen, das soll nicht passieren!
Nachdem die perfekten Krapfen gebacken sind, geht es ans Füllen! Ich habe mich ja für drei verschiedene Varianten entschieden. Die klassische Variante habe ich mit Himbeermarmelade gefüllt. Dafür könnt ihr am besten eine Gebäckspritze oder einen Spritzbeutel mit dünner Lochtülle verwenden. Bei dieser Variante solltet ihr aber vorher mit einem dünnen Kochlöffel ein Loch vorstechen. Nachdem die Krapfen dann gefüllt sind, könnt ihr sie mit Puderzucker bestäuben.
Meine Schokokrapfen habe ich für die Füllung auseinander geschnitten. So kann man sie noch dicker und noch schönen mit einem Spritzbeutel und einer schönen Sterntülle auftragen. Die Schokocreme besteht übrigens aus einem selbstgemachten Schokopudding und etwas Sahne. Laut meinem Mann, die beste Füllung, die er je gegessen hat! Und das soll was heißen! 😀 Die Schokokrapfen habe ich dann noch mit Zartbitterschokolade überzogen und mit Streuseln dekoriert.
Klassische Krapfen und Schokokrapfen kennt man. Deswegen wollte ich mir noch eine besondere Sorte überlegen. Dafür habe ich eine Karamellsoße gekocht, diese dann mit Mascarpone und etwas Sahne zu einer Creme gerührt. Die Krapfen habe ich dann auseinandergeschnitten und am Rand die Creme aufgespritzt. Als fruchtige Komponente habe ich in der Mitte noch ein paar gekochte Apfelstückchen mit Zimt eingefüllt. Eine so leckere Kombination! Als Abschluss habe ich sie dann noch mit heller Schokolade und ein paar bunten Streuseln dekoriert! 🙂
Puh, also bei Krapfen hat man echt so viele verschiedene Möglichkeiten sie zu füllen und zu dekorieren! Ich habe euch hier meine Varianten aufgeschrieben und hoffe, dass sie auch genau euren Geschmack treffen! Wie würdet ihr eure Krapfen denn füllen? Erzählt doch mal!
Wichtig ist, dass der Hefeteig ausreichend lange ruhen kann und die Krapfen kopfüber frittiert werden!
Simone von Sheepy’s Bakery
Faschingskrapfen: ganz klassisch, mit Schokolade und mit Apfel-Karamell-Füllung!
Dieses leckere kleine Hefegebäck kennt doch jeder, oder? Ganz klassisch gibt es sie mit Marmelade und Puderzucker. Ich habe mir noch eine Schoko- und eine Apfel-Karamell-Füllung für euch überlegt! Viel Spaß beim Ausprobieren!
Zutaten
Für den Hefeteig:
- 1 Ei+ 1 Eigelb
- 40g Zucker
- 300g Mehl
- 40g Butter
- 1 Prise Salz
- 120ml Milch
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 30g frische Hefe oder 1,5 Päckchen Trockenhefe
Für die Schokofüllung:
- 250ml Milch
- 50g Schokolade
- 1 Eigelb
- 20g Stärke
- 25g Zucker
- 75ml Sahne
- außerdem 150g Zartbitterküvertüre und 1 TL Öl für die Schokoglasur
Für die Apfel-Karamell-Füllung:
- 2 Äpfel
- 1 TL Zimt
- 50g Zucker
- 100ml Wasser
- 100g Zucker
- 30ml Wasser
- 50g Butter
- 40ml Sahne
- 125g Mascarpone
- 75ml Sahne
- außerdem: 150g weiße Kuvertüre+ 1 TL Öl für die weiße Schokoladenglasur
Für die klassischen Krapfen:
- 200g Marmelade nach Wahl
- 100g Puderzucker zum Bestäuben
Die Zutaten würden pro Sorte alle 9 Krapfen füllen!
Anleitung
Schritt 1
Für den Hefeteig gebt ihr das Mehl komplett in eine Schüssel und formt eine Mulde in der Mitte.
Erhitzt die Milch lauwarm, bis sie ca. Körpertemperatur erreicht hat. Bröckelt dann die Hefe und 1 TL vom Zucker dazu und verrührt alles.
Kippt die Hefemilch in die Mulde und verrührt sie mit etwas Mehl vom Rand, damit ein breiiger Teig entsteht. Verrührt aber nicht das komplette Mehl!
Deckt den Vorteig mit einem Geschirrtuch ab und lasst ihn so 20 Minuten ruhen.
Schritt 2
Gebt nun die restlichen Zutaten für den Hefeteig in die Schüssel und verknetet alles für 7-10 Minuten. Knetet ausreichend lange, nur so wird der Hefeteig am Ende richtig fluffig!
Deckt die Schüssel nun wieder zu und lasst den Teig an einem warmen Ort ca. 1 Stunde ruhen.
Schritt 3
In der Zwischenzeit könnt ihr die Cremes zubereiten.
Für die Schokocreme kocht ihr die Milch in einem kleinen Topf auf. Nehmt ihn vom Herd und gebt die klein gehackte Schokolade dazu. Rührt, bis die Schokolade komplett geschmolzen ist.
In einer anderen Schüssel verrührt ihr das Eigelb, den Zucker und die Stärke. Gebt diese Mischung nun langsam zur Schokomilch und setzt den Topf wieder zurück auf den Herd.
Köchelt alles auf niedriger Temperatur weiter, bis der Pudding schön eingedickt ist. Rührt dabei immer wieder um!
Füllt den Pudding in eine Schüssel und deckt den Pudding direkt an der Oberfläche mit Frischhaltefolie ab. So bekommt er keine Haut. Lasst ihn dann vollständig abkühlen!
Um die Creme danach fertigzustellen, schlagt ihr die Sahne steif. Hebt sie vorsichtig unter den Pudding bis ihr eine stabile Creme bekommt.
Schritt 4
Für die Apfel-Karamell-Füllung schält und entkernt ihr die Äpfel. Schneidet sie dann in kleine Würfel und gebt sie zusammen mit 100ml Wasser, 50g Zucker und einem TL Zimt in einen kleinen Topf. Lasst alles so lange köcheln, bis die Apfelstücke weich sind und die Flüssigkeit verdampft ist.
Gebt 100g Zucker und 30ml Wasser zusammen in einen Topf. Kocht alles sprudelnd auf, bis sich die Zuckerkristalle aufgelöst haben. Lasst alles auf mittlerer Temperatur weiterkochen bis sich ein goldbraunes Karamell gebildet hat.
Nehmt den Topf vom Herd und rührt erst Butter, dann die Sahne unter. Rührt in jedem Fall so lange, bis sich alles gut verbunden hat! Am Anfang erscheint es noch etwas geronnen, das gibt sich aber, je länger man rührt.
Lasst das Karamell etwas abkühlen. Aber nicht zu lange, sonst wird es wieder fest!
Verrührt die Mascarpone mit der Karamellsoße. Schmeckt dabei immer wieder ab. So könnt ihr am besten dosieren, wie viel Karamellgeschmack in eure Creme soll!
Schlagt die Sahne steif und hebt sich vorsichtig unter.
Schritt 5
Jetzt kommen wieder die Krapfen an die Reihe! Knetet den Hefeteig mit etwas Mehl nochmal durch. Rollt ihn dann ca. 2 Zentimeter dick aus und stecht ca. 7-8cm große Kreise aus. Dafür verwendet ihr am besten einen Dessertring, Plätzchenausstecher oder ein Glas mit dünnen Wänden.
Schneidet euch aus Backpapier kleine rechteckige Zuschnitte in der Größe eurer Krapfen zu.
Legt die Krapfen dann darauf, deckt sie nochmal locker mit einem Geschirrtuch ab und lasst sie nochmal 20 Minuten ruhen.
Schritt 6
In der Zwischenzeit könnt ihr schon einmal das Frittierfett auf 160 Grad erhitzen. Kontrolliert das mit einem Thermometer oder einem Holzstäbchen. Wenn dort viele kleine Bläschen aufsteigen hat das Fett die richtige Temperatur!
Legt die Krapfen nun kopfüber vorsichtig in das Fett. Das geht am besten mit einer Schaumkelle. Das Backpapier kann übrigens mit ins Fett, wenn es sich nicht eh schon vom Krapfen löst. Dann könnt ihr es einfach mit der Schaumkelle herausschöpfen!
Backt die Krapfen pro Seite ca. 4 Minuten heraus bis sie goldbraun sind.
Lasst sie auf etwas Küchenpapier abtropfen und vollständig auskühlen.
Schritt 7
Nun fehlt nur noch die Füllung und die Deko!
Die klassischen Krapfen füllt ihr am besten mit einer Gebäckspritze. Wenn ihr diese nicht habt, könnt ihr auch einen Spritzbeutel mit dünner Lochtülle verwenden. Stecht dafür aber vorher ein Loch mit einem Kochlöffel o. Ä. vor.
Bestäubt sie am Schluss noch mit Puderzucker.
Für die Schokokrapfen schneidet ihr die Krapfen in der Mitte auseinander. Füllt die Schokocreme in einen Spritzbeutel mit Sterntülle und spritzt die Creme schön auf.
Schmelzt die Kuvertüre mit dem Öl über einem Wasserbad und tunkt den Deckel der Krapfen dann vorsichtig in die Schokolade. Dekoriert sie nach Lust und Laune mit bunten Streuseln. Lasst diese dann vollständig trocknen.
Für die Apfel-Karamell-Krapfen schneidet ihr die Krapfen ebenfalls in der Mitte auseinander. Spritzt am Rand mit einem Spritzbeutel einen dicken Ring Creme auf. In die Mitte füllt ihr dann die geschmorten Apfelstücke. Ihr könnt aber auch überall Creme aufspritzen und die Apfelstücke darüber verteilen.
Schmelzt auch hier die Schokolade mit dem Öl über einem Wasserbad und tunkt den Deckel ein. Dann könnt ihr noch nach Belieben dekorieren!
Simone Schäfer ist die Gründerin und Autorin des Foodblogs Sheepy’s Bakery. Seit 2020 veröffentlicht sie ihre selbst kreierten Rezepte, sowie nützliche Tipps und Tricks rund um das Thema Kochen und Backen!
Außerdem ist sie als Content Creator auf Instagram, Facebook, Pinterest und TikTok tätig und arbeitet mit namhaften nationalen und internationalen Unternehmen im Food & Beverage Bereich zusammen.
2021 nahm sie an der 2. Staffel der Backshow „Allererste Sahne“ auf VOX teil und belegte den ersten Platz.
In ihren Social Media Kanälen inspiriert sie mit ihren kreativen und einfachen Rezepten hunderttausende von Menschen.