Der Duft von frisch gebackenem Apfelstrudel mit Vanillesoße gehört für mich zu den Highlights der klassischen Dessertküche. Außen knusprig, innen fruchtig, dazu die samtige Vanillesoße, die das Ganze perfekt abrundet. Damit der Strudel wirklich gelingt, sind ein paar Details entscheidend: Die Äpfel sollten leicht säuerlich sein, der Teig schön dünn und die Füllung aromatisch. Im […]
Der Duft von frisch gebackenem Apfelstrudel mit Vanillesoße gehört für mich zu den Highlights der klassischen Dessertküche. Außen knusprig, innen fruchtig, dazu die samtige Vanillesoße, die das Ganze perfekt abrundet. Damit der Strudel wirklich gelingt, sind ein paar Details entscheidend: Die Äpfel sollten leicht säuerlich sein, der Teig schön dünn und die Füllung aromatisch. Im Folgenden zeige ich Schritt für Schritt, wie Apfelstrudel mit Vanillesoße auch zuhause zuverlässig gelingt – inklusive persönlicher Tipps für ein besonders saftiges Ergebnis.
Wie wird der Strudelteig richtig dünn und elastisch?
Der Strudelteig ist das Herzstück dieses Rezepts. Damit er sich hauchdünn ausziehen lässt, braucht er Zeit und etwas Fingerspitzengefühl. Am besten den Teig nach dem Kneten mindestens 30 Minuten ruhen lassen. Dadurch entspannt er sich und wird elastischer. Beim Ausziehen hilft es, den Teig zuerst leicht mit den Handrücken zu dehnen, bevor er vorsichtig auf einem bemehlten Küchentuch weitergezogen wird. Ein kleiner Trick: Mit etwas Öl im Teig wird er geschmeidiger und reißt nicht so schnell. Mit Geduld gelingt das dünne Ausziehen auch ohne Vorkenntnisse.
Was tun, wenn der Strudelteig reißt?
Manchmal reißt der Strudelteig beim Ausziehen. Das ist kein Drama! Kleine Löcher können einfach mit einem Stück Teig „geflickt“ werden. Wichtig ist, die Füllung nicht zu feucht zu machen und vorsichtig zu arbeiten. Beim Rollen sollte der Strudel mit dem Küchentuch unterstützt werden, damit die dünne Teighaut nicht einreißt. Zur Not lässt sich der Strudel auch mit Blätterteig oder Yufkateig aus dem Kühlregal zubereiten – eine schnelle Alternative, wenn es mal unkompliziert gehen soll.
So bleibt der Apfelstrudel innen saftig, aber außen knusprig
Die Balance zwischen knusprigem Teig und saftiger Füllung ist entscheidend. Dafür sollten die Apfelscheiben dünn geschnitten und mit Zitronensaft vermischt werden, damit sie nicht braun werden. Für mehr Geschmack kann man Rosinen, gehackte Nüsse oder Semmelbrösel dazugeben. Ein Tipp aus meiner Küche: Die Oberfläche nach dem Rollen mit geschmolzener Butter bestreichen, dann wird der Strudel beim Backen besonders goldbraun und knusprig.
Wie gelingt eine cremige Vanillesoße zum Apfelstrudel?
Eine echte Vanillesoße sollte aromatisch und cremig sein und dabei möglichst ohne Fertigpulver auskommen. Für die klassische Variante Milch, Sahne, Zucker und eine Vanilleschote langsam erhitzen. Das Mark auskratzen, die Schote mitziehen lassen und dann alles mit Eigelb leicht abbinden. Wichtig: Die Soße darf nicht kochen, sonst gerinnt das Eigelb. Wer es unkomplizierter mag, kann statt frischer Vanille auch Vanilleextrakt verwenden. Aus meiner Erfahrung lohnt sich aber der Griff zur echten Schote, denn sie sorgt für das volle Aroma und feine schwarze Pünktchen in der Soße.
5 geniale Tipps für den Apfelstrudel mit Vanillesoße
Apfelscheiben kurz dünsten für mehr Saftigkeit. Wenn die Äpfel vor dem Einrollen ganz kurz in etwas Butter angedünstet werden, geben sie später im Strudel noch mehr Aroma ab und die Füllung wird besonders saftig. Das verhindert außerdem, dass sie während des Backens zu viel Flüssigkeit verlieren.
Vanillesoße mit einer Prise Salz verfeinern. Eine kleine Prise Salz in der Vanillesoße hebt den Geschmack deutlich hervor und sorgt dafür, dass die Süße und das Vanillearoma noch intensiver zur Geltung kommen. Dieser Trick wird oft unterschätzt, macht aber einen großen Unterschied!
Semmelbrösel aromatisieren. Statt nur einfache Semmelbrösel zu verwenden, können diese mit etwas Zimt und einem Hauch braunem Zucker in der Butter angeröstet werden. Dadurch bekommt die Füllung mehr Tiefe und einen angenehm karamelligen Geschmack.
Strudelteig mit Sprudelwasser zubereiten. Für einen noch elastischeren und besonders luftigen Teig kann ein Teil des Wassers durch kohlensäurehaltiges Mineralwasser ersetzt werden. Dadurch entstehen beim Backen feinere Blasen im Teig, und er wird beim Ausziehen noch geschmeidiger.
Vanilleschote mehrfach verwenden. Die ausgekratzte Vanilleschote nach dem Kochen nicht wegwerfen: Sie kann nach dem Auskochen getrocknet und zum Aromatisieren von Zucker (Vanillezucker) weiterverwendet werden. So bleibt nichts übrig und das volle Aroma wird genutzt.
Strudelteig selber machen
Strudelteig selber machen– das geht so schnell und einfach und lohnt sich garantiert! Denn der hauchdünne, elastische Teig ist die[…]
Für den Strudelteig knetet ihr alle Zutaten zu einer glatten Teigkugel. Wickelt diese dann in Frischhaltefolie und legt sie für 30 Minuten in den Kühlschrank.
Jetzt ist genug Zeit die Füllung vorzubereiten! Füllt die Rosinen in eine Schüssel und übergießt sie mit Rum, Orangensaft oder Wasser. Schält und entkernt dafür die Äpfel, viertelt sie und schneidet sie dann in dünne Scheiben. Bei einem Kilo Äpfel dauert das ein bisschen!Presst den Saft der halben Zitrone aus und gebt ihn zu den Äpfeln. Auch der Zucker und der Zimt kommen jetzt dazu. Wenn ihr auch Mandeln in der Füllung haben möchtet, gebt ihr auch diese an der Stelle dazu.Gießt die Flüssigkeit aus den Rosinen ab und fügt auch sie zu den Äpfeln dazu. Lasst einen TL Butter in einer Pfanne schmelzen. Röstet die Semmelbrösel kurz in der geschmolzenen Butter an. Rührt immer wieder um, damit die Brösel nicht verbrennen. Auch die Semmelbrösel kommen jetzt zu den Äpfeln in die Schüssel. Rührt alles noch einmal kräftig um und die Füllung ist fertig vorbereitet!
Heizt den Ofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vor und legt ein Backblech mit Backpapier aus. Legt euch außerdem ein Geschirrtuch zur Seite und bestäubt es mit etwas Mehl.Knetet den Teig nochmal auf etwas Mehl durch. Rollt ihn dann ganz dünn zu einem Rechteck aus, ca. 2-3 Milimeter wären hier optimal. Achtet auch darauf, dass die Ränder ganz dünn ausgerollt sind. Nehmt den Teig jetzt in beide Hände, sodass er in den Handflächen liegt. Dreht den Teig dann über die Handballen im Kreis, damit der immer dünner wird. Man so weiter, bis ihr alle Stellen erreicht und somit maximal ausgedünnt habt. Wichtig ist nur, dass der Teig nicht reißt! Am Ende sollte er immer noch eine relativ rechteckige Form haben.Legt den Teig dann auf das Geschirrtuch.
Schmelzt 50g Butter in einem kleinen Topf.Verteilt die Füllung auf dem unteren Drittel des Strudelteiges. Lasst die Ränder frei. Streicht diese dann dünn mit der geschmolzenen Butter ein.Klappt die Ränder links und rechts etwas über die Füllung ein. Fangt dann an, den Strudel von der langen Kante unten mit Hilfe des Geschirrtuchs nach oben aufzurollen. Hebt den Strudel dann mit dem Geschirrtuch zum Backblech und stürzt ihn darauf. Die überlappenden Enden sollten dabei bestenfalls unten auf dem Blech liegen. Bestreicht den Strudel überall mit der restlichen geschmolzenen Butter. Backt ihn dann auf mittlerer Schiene für 45 Minuten.
In der Zwischenzeit könnt ihr die Vanillesoße zubereiten. Gebt die Milch in einen Topf. Kratzt die Vanilleschote aus und gebt Mark und ausgekratzte Schote in die Milch. Lasst die Milch nun aufkochen und nehmt sie dann kurz vom Herd.Verrührt das Eigelb, den Zucker und die Stärke in einer kleinen Schüssel. Fügt dieses Gemisch dann zur aufgekochten Milch dazu. Stellt die Soße nun zurück auf den Herd und lasst sie unter Rühren und bei mittlerer Temperatur etwas eindicken bis eine cremige Soße entsteht.
Lasst den Apfelstrudel nach dem Backen nur kurz abkühlen. Bestäubt ihn dann dick mit Puderzucker und serviert ihn in dicke Scheiben geschnitten mit der warmen Vanillesoße! Auch kalt schmeckt das Ganze übrigens wunderbar!
Nährwertangaben: Apfelstrudel
Angaben pro Portion
Kalorien
497
% Tagesbedarf*
Fett
15
g
23
%
Gesättigte Fettsäuren
5
g
31
%
Transfettsäuren
0.2
g
Mehrfach ungesättigte Fette
2
g
Einfach ungesättigte Fette
6
g
Cholesterin
62
mg
21
%
Natrium
152
mg
7
%
Kalium
447
mg
13
%
Kohlenhydrate
75
g
25
%
Zucker
28
g
31
%
Eiweiß
10
g
20
%
* Die prozentualen Tageswerte basieren auf einer 2000-Kalorien-Ernährung
Guten Appetit
Hat es Dir geschmeckt? Hast Du Verbesserungsvorschläge? Hast du etwas anders gemacht, eine kreative Zutat ausprobiert oder einfach eine Frage? Hinterlasse einen Kommentar und lass mich wissen, wie es dir ergangen ist. Dein Feedback inspiriert nicht nur mich, sondern auch andere HobbybäckerInnen!