Krapfen: aus fluffigem Hefeteig und süßer Marmeladenfüllung!
Krapfen, Berliner, Kreppel- dieses Gebäck hat wirklich viele Namen! Bei uns im Süden Deutschlands sind es die Krapfen, die einem beim Bäcker jedes Mal so richtig anlachen. Wenn ihr Lust habt, das klassische Gebäck auch mal selbst Zuhause auszuprobieren, habe ich heute ein einfaches Rezept für euch.
Krapfen tauchen vor allem um die Faschingszeit in den Läden auf. Dabei gibt es bei der Füllung eigentlich nichts, was es nicht gibt. Ich habe euch auch schon in einem anderen Rezept verschiedene Füllungen von Faschingskrapfen gezeigt. Heute konzentrieren wir uns auf die klassische Marmeladenfüllung. Die mag ich persönlich am liebsten und würde sie jeder Schoko- oder Vanillecreme vorziehen.
Warum gibt es vor allem an Fasching bzw. Karneval so viele Krapfen? Da müssen wir sogar bis ins Mittelalter zurückgehen! Damals waren Krapfen (unter anderem Namen) ein günstiges und natürlich, wie auch heute, ein fetthaltiges Gebäck. Vor der Fastenzeit sollten sich die Leute damit nochmal so richtig stärken, bevor die Zeit des Verzichts begann. Ich finde es wirklich erstaunlich, dass sich die Grundzüge dieses Brauchs bis heute gehalten haben.
Krapfen- vom Hefeteig zum Gebäck!
Für meine leckeren Krapfen braucht ihr als Grundlage einen fluffigen Hefeteig. Diesen habe ich in indirekter Teigführung zubereitet. Das bedeutet, das ein Vorteig aus etwas Mehl, Milch und Hefe hergestellt wird. Dadurch kommt die Hefe schon mal in Gang!
Nach einer ersten Ruhezeit kommen Ei, Zucker, Vanillezucker, Salz und Butter dazu. Alles wird zu einem Teig verknetet und muss anschließend für eine Stunde ruhen. Dann kommt für mich immer der spaßigste Teil beim Krapfen-Backen- das Formen! Hier habt ihr im Prinzip zwei Möglichkeiten.
Ich mache es immer so, dass ich den Hefeteig ca. 1,5 Zentimeter dick ausrolle und Kreise aussteche. Mit einem Dessertring oder einem Glas mit dünnem Rand klappt es am besten. Die ausgestochenen Kreise legt ihr nochmal beiseite und lasst sie weitere 15 Minuten ruhen.
Die zweite Möglichkeit ist, dass ihr aus dem Hefeteig kleine Kugeln formt. Dann werden die Krapfen etwas voluminöser, aber für meinen Geschmack auch etwas ungleichmäßiger geformt. Auch die Kugeln müssen nochmal 15 Minuten ruhen. In der Zwischenzeit könnt ihr das Öl zum Frittieren erhitzen.
Krapfen- das Frittieren!
Habt ihr schon einmal frittiert? Wenn ja, dann wisst ihr genau, was auf euch zukommt und habt sicherlich schon die ein oder andere Erfahrung darin sammeln können. Wenn nicht, dann habe ich hier ein paar Tipps für euch, die euch das Frittieren locker von der Hand gehen lassen. Schon einmal vorweg: habt keine Angst vor dem Frittieren!
Denn das Öl spritzt nicht wild in der Gegend herum, wenn es erhitzt wird. Solange ihr noch genug Platz nach Oben in eurem Topf habt, kann dabei gar nichts passieren. Aber fangen wir einmal von vorne an! Ich beantworte euch hier die wichtigsten Fragen zum Frittieren!
Welches Frittieröl ist das beste?
Als Frittieröl eignet sich am besten neutrales Pflanzenöl aus Raps oder Sonnenblumen, das hoch erhitzt werden darf. Achtet beim Kauf immer darauf, bis zu welcher Temperatur ein Öl erhitzt werden darf. Beim Frittieren kann es passieren, dass locker Temperaturen um die 180 Grad entstehen und das muss es unbedingt aushalten!
Zu kaufen gibt es flüssiges Frittieröl oder festes Frittierfett in Blöcken. Ich finde beides gleich gut! Das Öl hat den Vorteil, dass es etwas schneller heiß wird. Außerdem gibt es noch Butterschmalz, das ebenfalls zum Frittieren geeignet ist.
Wie heiß wird frittiert?
Unsere Krapfen werden bei ca. 150 bis 160 Grad frittiert. Da im Gebäck Zucker enthalten ist, werden die Krapfen bei zu heißer Temperatur zu schnell braun. Von außen sind sie dann zwar fertig, von innen ist der Teig allerdings noch roh. Achtet also unbedingt darauf, dass das Öl nicht zu heiß wird.
Woran erkenne ich, dass das Öl die richtige Temperatur hat?
Am einfachsten geht das natürlich mit einem Thermometer. Dabei ist wichtig, dass ihr die Temperatur nicht in der Nähe des Topfbodens messt, sondern direkt in der Mitte des Öls.
Viele von euch werden kein Thermometer Zuhause haben. Dem Frittieren steht dennoch nichts im Wege! Ein einfacher Kochlöffel aus Holz reicht aus. Haltet ihr in ins Öl und es bilden sich viele kleine Bläschen, die am Stiel des Löffels aufsteigen, ist das Öl heiß genug. Testet es am besten regelmäßig. So erkennt ihr den Unterschied schnell und seht sofort, was ich mit der Beschreibung meine.
Ich mache meist auch einen kleinen „Probierkrapfen“. Sobald ich denke, dass das Öl heiß genug ist, lege ich ihn hinein und sehe dann gleich, ob die richtige Temperatur erreicht ist. Um den Krapfen herum sollte es schön blubbern und er sollte direkt an die Oberfläche kommen. Sinkt er nach unten wie ein Stein, ist das Öl noch nicht heiß genug. Wird er direkt richtig braun, ist das Fett zu heiß.
Wie lange müssen die Krapfen backen?
Pro Seite solltet ihr eure Krapfen ca. 3-4 Minuten ausbacken. Sind sie schon vorher zu dunkel, stimmt etwas mit der Temperatur nicht. Lasst das Öl dann kurz abkühlen und macht erst dann weiter. Die Krapfen sollten nach 3-4 Minuten pro Seite eine schöne braune Farbe haben. Erst nach dieser Zeit sind sie innen richtig durch.
Wie entsteht der weiße Ring bei den Krapfen?
Bei Krapfen ist der weiße Ring in der Mitte das Aushängeschild! Ich finde, dadurch sehen sie so richtig lecker aus. Aber wie kommt der zu Stande? Das ist ganz einfach! Nach dem Formen der Krapfen müssen sie nochmal 15 Minuten ruhen. Sobald diese vorbei ist und das Öl heiß ist, legt ihr die Krapfen mit der Seite ins Fett, die oben lag. Ihr lasst sie also genau andersherum ins Öl gleiten, als sie auf eurer Arbeitsfläche lagen.
Durch die Ruhezeit ist die Oberseite der Teiglinge mit mehr Luft gefüllt, als die Unterseite. Legt ihr sie mit der oberen Seite ins Öl, fungiert diese wie eine Art Schlauchboot. Sie verhindert, dass der Krapfen ganz ins Fett eintaucht und er schwimmt oben. Beim Umdrehen schwimmt dann die andere Seite oben. Die Mitte gelangt nie ins Öl und bleibt weiß.
Gibt es weitere Tipps fürs Frittieren?
Sollte euer Teig etwas klebrig sein, könnt ihr euch Backpapier-Quadrate in Größe euer Krapfen zurechtschneiden. Legt die Teiglinge nach dem Ausstechen bzw. Rollen darauf und lasst sie so ruhen. Anschließend könnt ihr sie mit dem Backpapier nach oben ins heiße Fett legen.
Sobald ihr die Krapfen dann wendet, fällt das Backpapier ab- auch wenn der Teig etwas klebrig war. Das Backpapier könnt ihr einfach aus dem Öl fischen und zur Seite legen.
Der Vorteil daran ist, dass ihr den weichen, geformten Teig nicht nochmal anfassen müsst und ihn dadurch auch nicht verformt. Sobald der Teig nämlich im Fett ist, behält er seine Form. Verzieht ihr den Teig habt ihr sehr schnell ovale und keine runden Krapfen mehr. Mit dem Backpapier-Trick könnt ihr das vermeiden.
Wie geht es nach dem Frittieren weiter?
Frisch aus dem Öl lasse ich die Krapfen auf einem Stück Küchenrolle abtropfen. Danach müssen sie auskühlen und ihr könnt sie nach Belieben füllen. Ich fülle mein Gebäck in diesem Rezept mit Marmelade. Aber auch Pudding oder andere Cremes eigenen sich wunderbar.
Anschließend könnt ihr die Krapfen mit Puderzucker bestäuben oder mit Schokolade oder Zuckerguss bestreichen. Solltet ihr sie lieber in Zucker wälzen wollen, dann müsst ihr das direkt nach dem Frittieren tun. Nehmt sie mit einer Schaumkelle aus dem Öl, lasst sie darüber abtropfen und wälzt sie direkt heiß im Zucker. Dadurch bleibt er haften. Im kalten Zustand würde er einfach wieder abperlen.
Was passiert mit dem alten Frittierfett?
Das Frittierfett könnt ihr mehrmals benutzen. Sollten viele Rückstände im Öl sein, könnt ihr es einfach durch ein Blatt Küchenrolle filtern und entweder wieder in den Behälter gießen oder festwerden lassen. Sobald das Fett komisch riecht oder aussieht, solltet ihr es sicherheitshalber entsorgen.
Altes Frittieröl darf niemals im Ausguss entsorgt werden. Schüttet es mit einem Trichter wieder zurück in die Flasche und entsorgt es im Gesamten im Hausmüll. Einen Block Frittierfett lasst ihr einfach festwerden und entsorgt ihn ebenfalls im Hausmüll.
Krapfen- das beste Rezept für Zuhause!
Nach diesen Tipps & Tricks seid ihr sicherlich Profis wenn es ums Frittieren geht. Probiert es einfach aus und ich bin mir sicher, ihr werdet positiv überrascht sein. Nehmt euch am besten genug Zeit, damit alles stressfrei ablaufen kann. Zugegeben- gut durchlüften danach muss auf jeden Fall sein, aber ansonsten macht Frittieren wirklich Spaß und bringt die leckersten Gebäcke hervor!
Meine Krapfen habe ich nach dem Ausbacken mit Erdbeermarmelade gefüllt. Welche Sorte ihr wählt, ist natürlich euch überlassen. Am Schluss kommt bei mir eine dicke Schicht Puderzucker darüber und dem Reinbeißen steht nichts mehr im Weg!
Krapfen schmecken am besten frisch! Bereitet sie am besten so zeitnah vor dem Servieren vor, wie möglich. Habt ihr jetzt Lust auf mehr Rezepte zum Frittieren bekommen? Dann schaut doch auch einmal bei meinen Quarkbällchen oder meinen Churros vorbei! Kleines Gebäck ist genau euer Ding? Bei meiner Kategorie „Gebäck“ geht es ausschließlich um kleine Leckereien. Stöbert gerne durch oder nutzt oben die Suchfunktion, wenn ihr schon genau wisst, was ihr backen möchtet.
Alle Tipps & Tricks auf einen Blick
- Für die Krapfen könnt ihr den Hefeteig entweder ausrollen und ausstechen oder sie per Hand zu Kugeln formen.
- Aus dem Teig könnt ihr auch Donuts formen oder z.B. Herzen ausstechen.
- Die Krapfen füllt ihr am besten mit einem Spritzbeutel oder einer Gebäckspritze.
- Möchtet ihr sie mit Zucker ummanteln, solltet ihr sie direkt heiß aus dem Fett darin wälzen.
Meine Krapfen mit Marmeladenfüllung sind das perfekte Gebäck zum Genießen!
Simone von Sheepy’s Bakery
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Krapfen: das leckere Gebäck zum Nachmachen!
Krapfen immer nur vom Bäcker? Das muss nicht sein! Die kleinen Köstlichkeiten könnt ihr ganz einfach auch Zuhause zubereiten! Mit meinem Rezept für einen fluffigen Hefeteig und den Tipps & Tricks zum Formen und Frittieren könnt ihr am Schluss die leckersten Krapfen präsentieren.
Zutaten
- 375g Weizenmehl Typ 405
- 1 Ei + 1 Eigelb
- 150ml Milch
- 40g weiche Butter
- 35g Zucker
- 1 Prise Salz
- 1 Pck Vanillezucker
- 1 Pck Trockenhefe od. 1/2 Würfel frische Hefe
- 200g Marmelade
- 50g Puderzucker
- 1 Liter Frittieröl, Frittierfett oder Butterschmalz
Anleitung
Schritt 1
Erhitz die Milch lauwarm. Löst die Hefe darin auf. Gebt das Mehl in eine Schüssel und formt eine Mulde.
Schüttet die Hefemilch hinein und verrührt sie mit etwas Mehl vom Rand, sodass ein Brei entsteht (nicht das komplette Mehl verwenden). Deckt den Vorteig ab und lasst ihn 15 Minuten ruhen.
Schritt 2
Gebt Ei und Eigelb, Zucker, Butter, Salz und Vanillezucker zum Teig. Verknetet alles ca. 5 Minuten zu einer glatten Kugel. Deckt diese ab und lasst sie bei Zimmertemperatur eine Stunde ruhen.
Schritt 3
Rollt den Teig auf etwas Mehl ca. 1,5cm dick aus. Stecht ca. 8cm breite Kreise aus, legt sie zur Seite und lasst sie nochmal 15 Minuten ruhen.
Erhitzt in der Zwischenzeit das Frittieröl auf ca. 150 bis 160 Grad.
Schritt 4
Legt die Krapfen mit der Oberseite nach unten in das heiße Fett. Backt sie erst auf der einen Seite für 3-4 Minuten, dreht sie anschließend um und lasst sie weitere 3-4 Minuten im Fett.
Lasst sie auf etwas Küchenrolle abtropfen und abkühlen. Füllt sie mit einem Spritztülle oder einer Gebäckspritze mit spitzer Tülle mit Marmelade.
Bestäubt sie am Ende mit Puderzucker.
Simone Schäfer ist die Gründerin und Autorin des Foodblogs Sheepy’s Bakery. Seit 2020 veröffentlicht sie ihre selbst kreierten Rezepte, sowie nützliche Tipps und Tricks rund um das Thema Kochen und Backen!
Außerdem ist sie als Content Creator auf Instagram, Facebook, Pinterest und TikTok tätig und arbeitet mit namhaften nationalen und internationalen Unternehmen im Food & Beverage Bereich zusammen.
2021 nahm sie an der 2. Staffel der Backshow „Allererste Sahne“ auf VOX teil und belegte den ersten Platz.
In ihren Social Media Kanälen inspiriert sie mit ihren kreativen und einfachen Rezepten hunderttausende von Menschen.